Das Geheimnis strahlend weißer und gesunder Zähne liegt in der alltäglichen Mundhygiene. Um das Gebiss so lange wie möglich zu erhalten, kommt es vor allem auf zwei grundlegende Dinge an:

  1. Regelmäßige Zahnarztbesuche
  2. Die richtige Pflege der Zähne

Wie Sie aber Ihre Zähne optimal pflegen, wollen wir Ihnen in diesem Ratgeber näherbringen.

Warum ist die Pflege der Zähne so wichtig?

Das Zähneputzen wichtig ist, bekommen schon die Kleinsten unter uns mit auf den Weg. Bakterielle Zahnbeläge (Plaque) werden dadurch beseitigt und die Zähne werden vor Angriffen durch zum Beispiel Mikroorganismen geschützt.

Trotz allem leiden etwa 50 % der Erwachsenen an Parodontose, welche unbehandelt zu Lockerung und sogar Verlust der Zähne führen kann.

Bakterien

In unserem Mundraum siedeln Millionen von Bakterien. Wird die Pflege der Zähne vernachlässigt, können sich diese ungehindert vermehren. Zahnbelag und Zahnstein, die Karies, Gingivitis und Parodontitis begünstigen, sind die Folge. In angemessener Anzahl sind Bakterien jedoch nützlich, indem sie die Immunabwehr stärken und die Schleimhäute schützen. Erst wenn sie die Möglichkeit bekommen, sich unkontrolliert zu vermehren, bilden sie Säure, die den Zahnschmelz maßgeblich angreift.

Pilzbefall

Neben Bakterien besiedeln sogenannte „Geißeltierchen“ den Mundraum. Diese ernähren sich zwar von Bakterien, können sich bei Nicht-Beseitigung aber an das Zahnfleisch heften und sogar bis zu den Mandeln vordringen.  

Bei einer gesunden Mundflora ist es ganz normal, dass Hefepilze (Candida albicans) vorhanden sind. Werden diese nicht durch entsprechende Hygiene beseitigt, verbreitet sich die Hefe und Mundsoor entsteht. Als Folge muss gegen weißliche, klebrige Beläge auf den Wangenschleimhäuten und der Zunge angekämpft werden. 

Karies

Auslöser für die Entstehung von Karies ist eine mangelnde Mundhygiene. Darunter fallen vor allem Schlechtes oder kein Putzen sowie ungenügende Zwischenraumpflege. Karies entsteht über einen längeren Zeitraum. Die säureproduzierenden Bakterien greifen den Zahnschmelz an, sodass nach und nach Vertiefungen und Löcher in den Zähnen entstehen. Karies und Plaque treten an drei verschiedenen Stellen auf:

  • Zwischen den Zähnen
  • Auf der Bissoberfläche
  • Auf der Wurzeloberfläche

Mundhygiene

Mundhygiene bedeutet auf der einen Seite regelmäßiges Zähneputzen sowie die Verwendung von Zahnseide und Mundspülungen auf der anderen Seite aber auch regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt. So kann verhindert werden, dass ernsthafte Zahnkrankheiten oder Zahnfleischbluten gar nicht erst entstehen.

Durch gründliche Mundhygiene hält man außerdem den Atem frisch und beugt Verfärbungen der Zähne vor. Weiße Zähne sind für viele ein Zeichen für Vitalität, Gepflegtheit und Gesundheit. Wird die Mundhygiene vernachlässigt, vergilben die Zähne umso schneller.

Zahnpflege Tipps

Neben dem täglichen Zähneputzen gibt es zahlreiche andere Hilfsmittel, die die perfekte Zahnpflege unterstützen. Dazu zählen unter anderem Zahnseide, Mundspülungen und Co. Wie diese Hilfsmittel ihren Beitrag zur Zahnpflege leisten, wollen wir untenstehend näher erläutern.

Die richtige Putztechnik

Zähne putzen allein reicht für die perfekte Zahnpflege nicht aus. Es kommt auch auf die richtige Technik an. Um keine Zähne beim Putzen zu vergessen, kann man sich an der KAI-Methode orientieren: Kaufläche; Außenseiten; Innenseiten. Dies ist die Reihenfolge, in der die Zähne geputzt werden – erst oben, dann unten.

  • Kauflächen: Die oberen und unteren Kauflächen durch leichtes hin- und her bürsten reinigen. Dabei nicht zu viel Druck ausüben, um Zahnschmelz und Zähne nicht zu verletzen.
  • Außenseiten: Die Schneidezähne werden aufeinandergestellt. Nun mit der Zahnbürste in sanften, kreisenden Bewegungen an der Außenseite vom letzten Backenzahn recht bis hin zur Mitte putzen. Die Zahnbürste wenden und von der Mitte zum letzten Backenzahn links bürsten.
  • Innenseiten: Den Mund leicht öffnen und die Zahnbürste am letzten oberen Backenzahn auf der rechten Seite ansetzen. Es wird vom Zahnfleisch zum Zahn geputzt. Auf diese Weise die kompletten Innenflächen bürsten.

Zahnbürste

Ob Handzahnbürste oder elektrische Zahnbürste ist im Grunde genommen erst einmal egal. Mit der elektrischen Variante kann allerdings einiges an Zeit und Aufwand gespart werden. Bei einer Handzahnbürste ist darauf zu achten, dass die Borsten weich bis mittelweich gewählt werden, denn harte Borsten sind schädigend für Zähne und Zahnfleisch. Achten Sie außerdem darauf, dass die Zahnbürste gut in der Hand liegt und der Bürstenkopf möglichst kurz ist, um alle Zähne leicht erreichen zu können.

Gesunde Zahnpflege ist mit einer elektrischen Zahnbürste aus folgenden Gründen einfacher zu realisieren:

  • Der Bürstenkopf rotiert mehrere Tausend Mal in der Minute, sodass eine intensivere Reinigung als mit der Handzahnbürste möglich ist.
  • Man muss sich nicht auf die richtigen Putzbewegungen konzentrieren, da diese von der elektrischen Zahnbürste ausgeführt werden.

Mundspülung

Die erhältlichen Mundspülungen können in drei Kategorien eingeteilt werden: 

  • Kosmetische Mundwasser: Diese Form der Mundspülung dient lediglich der Atemerfrischung. In aller Regel kommen sie mit Wasser verdünnt zum Einsatz. Für den frischen Atem sorgen Menthol- und Pfefferminz.
  • Bereits fertige Mundspüllösungen: Wer von einer Mundspülung mehr als nur frischen Atem erwartet, greift zu „fertigen“ Mundspüllösungen. Sie enthalten Fluoride und Kräuteressenzen, die aktiv zur Härtung des Zahnschmelzes und zur Pflege des Zahnfleisches beitragen.
  • Medizinische Mundspülungen: Medizinische Mundspülungen enthalten Chlorhexidin. Dies ist ein Wirkstoff, der Bakterien abtötet. Aufgrund der höheren Dosierung sind diese Mundwasser verschreibungspflichtig und nur in Apotheken erhältlich.
  • Es wird empfohlen, frei verkäufliche Mundspülungen zwei Mal täglich nach dem Zähneputzen anzuwenden. Medizinische Mundspülungen hingegen sind nur für einen kurzen Anwendungszeitraum ausgelegt. 

Zahnseide

Zähne putzen allein reicht für eine gründliche Pflege der Zähne nicht aus! Deshalb beharren Zahnärzte auf die Anwendung von Zahnseide. Mithilfe der Zahnseide können auch die Zahnzwischenräume, die die Zahnbürste nicht erreicht, gereinigt werden. Trotz aller Empfehlungen verwendet nur jeder 10. Deutsche Zahnseide.

Muss man täglich Zahnseide benutzen?

Die ganz klare Antwort lautet: JA! Die Zahnseide macht etwa 30 % der täglichen Mundhygiene aus und ist essenziell für die Reinigung der Zahnzwischenräume.

Zahnpflege Kaugummi

Spezielle Zahnpflegekaugummis enthalten Wirkstoffe, die den Zahn schützen sollen. Auch an dieser Stelle weisen wir deutlich darauf hin, dass Kaugummi kauen allein das Zähneputzen nicht ersetzen kann! Zu den Wirkstoffen gehören unter anderem:

  • Fluorid & Kalziumphosphat: Soll kleine Defekte remineralisieren
  • Xylit: Zuckerersatz, der eine karieshemmende Wirkung hat
  • Silberionen: Sollen aufgrund der antibakteriellen Wirkung Bakterien töten

Vermeiden von Süßigkeiten

Der Verzehr von Zucker fördert die Entstehung von Karies, denn dieser wird von den Bakterien aufgespalten und in Säure umgewandelt, die wiederum den Zahnschmelz angreift und nachhaltige Schäden verursacht. Um diesen Schäden vorzubeugen, gehört zu den Zahnpflege Tipps ein Glas Wasser nach dem Verzehr zu sich zu nehmen, um den Zucker weitestgehend wegzuspülen. Besser noch: Nach dem Verzehr von Süßigkeiten – Zähne putzen!

Richtige Ernährung

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung trägt nicht nur dazu bei, dass wir uns körperlich fit und vital fühlen. Sie ist außerdem sehr bedeutsam, wenn es um die Pflege der Zähne geht.

Kalzium

Achten Sie auf genügend Kalziumquellen (z. B. Milch und Milchprodukte) in Ihrer Ernährung. Diese helfen den Zahnschmelz zu stärken. Die Aufnahme von Kalzium ist gerade bei Kindern wichtig, da Zähne und Zahnfleisch noch in der Entwicklung stecken. Sie ernähren sich vegan? Dann finden Sie hier vegane Kalziumquellen.

Vitamin D

Das Sonnenvitamin hat entscheidenden Einfluss auf das Zahnwachstum und die Zahnhärtung, da es die Einlagerung von Phosphat und Kalzium positiv beeinflusst. Vitamin D findet man vor allem in Eiern, Pilzen und diversen Fischsorten.

Ballaststoffe

Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Äpfel und Möhren regen durch das kontinuierliche Kauen die Speichelproduktion an. Durch den Speichel werden Säuren neutralisiert und Essensreste weggespült. Außerdem werden die Kauoberflächen durch das Kauen der festen Konsistenzen gereinigt.

Säurehaltige Lebensmittel

Besonders säurehaltige Lebensmittel wie zum Beispiel Zitrusfrüchte, sollten mit Vorsicht genossen werden. Wie wir bereits kennengelernt haben, benötigen wir Kalzium für gesunde Zähne. Dieses wird dem Zahn durch Säure jedoch wieder entzogen.

Zunge säubern

Für die Mundgesundheit ist die Reinigung der Zunge unerlässlich. Auf ihr sammeln sich Beläge, die die unterschiedlichsten Folgen mit sich bringen: 

  • Mundgeruch: Die Ablagerungen auf der Zunge verursachen unangenehme Gerüche.
  • Erhöhtes Risiko für Karies und Parodontitis
  • Entzündungen entstehen schneller und werden durch die Beläge begünstigt

Um die Zunge zu reinigen, werden verschiedene Tools angeboten. Zum einen gibt es die Zungenbürste. Diese besitzt ein breites Borstenfeld und härtere Borsten als eine herkömmliche Zahnbürste. Zum Reinigen wird die Zunge herausgestreckt und mit Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen gereinigt. 

Als Alternative zur Zungenbürste wird der Zungenschaber angeboten. Statt Borsten ist der Schaber mit Kunststoff-Noppen ausgestattet. Der Reinigungsvorgang ist identisch zu dem der Zungenbürste.  

Wer keines dieser Tools besitzt, kann auch die Zahnbürste zur Zungenreinigung verwenden. Da das Borstenfeld jedoch vergleichsweise klein und die Borsten zu weich sind, muss länger geputzt werden. 

Professionelle Zahnreinigung

Die professionelle Zahnreinigung (kurz PZR) ist eine intensive Behandlung der Zähne, bei der alle Beläge entfernt werden, die das Risiko für Parodontitis und Karies erhöhen. Die Behandlung kann in sechs Schritte gegliedert werden: 

  1. Der behandelnde Zahnarzt verschafft sich einen Überblick über die aktuelle Situation
  2. Harte und weiche Beläge werden entfernt
  3. Zähne und Zahnzwischenräume werden gereinigt
  4. Die Zähne werden mit einer fluoridhaltigen Paste poliert und geglättet
  5. Es wird ein Gel zur Beruhigung aufgetragen
  6. Fazit des Zahnarztes und eventuelle Empfehlungen

Es wird empfohlen, die PZR ein- bis zweimal pro Jahr durchführen zu lassen. Auch wir bieten Ihnen diese Behandlungsmöglichkeit. Unser Team steht Ihnen für Fragen und Terminvergabe zur professionellen Zahnreinigung in München gern zur Seite. 

Wann und wie oft muss man die Zähne putzen?

Die Zähne sollten mindestens zwei Mal täglich geputzt werden. Ein Mal am Morgen und ein Mal am Abend. Häufigeres Putzen kann jedoch ratsam sein, wenn zum Beispiel viel zuckerhaltige Nahrung zu sich genommen wird.

Sollen die Zähne vor oder nach dem Essen geputzt werden?

Putzen Sie Ihre Zähne am Morgen VOR dem Frühstück. Säurehaltige Lebensmittel (z. B. Orangensaft) greifen den Zahnschmelz an. Werden die Zähne direkt nach Aufnahme solcher Nahrungsmittel geputzt, wird der geschwächte Zahnschmelz ebenfalls weggeschrubbt.

Am Abend werden die Zähne vor dem Schlafengehen und somit (mindestens eine halbe Stunde) nach der letzten Mahlzeit gesäubert. So wird verhindert, dass sich über Nacht zahnschädigender Plaque bildet.

Zahnpflege Baby und Kleinkinder

Schon unseren Kleinsten sollte (spielerisch) vermittelt werden, dass gründliche Zahnpflege das A und O für eine gute Mundhygiene ist. Je nach Altersstufe sieht die Pflege anders aus:

  • 6-8 Monate: Sobald der erste Zahn durchbricht, sollte dieser täglich und vorsichtig mit einem feuchten Tuch oder einem Wattestäbchen abgetupft werden.
  • Ab 1,5 Jahre: Das Kind kann nun mit der eigenen Zahnbürste erste Putzversuche starten. Bitte entscheiden Sie sich für Kinderzahnbürsten, da diese weichere Borsten besitzen. Spezielle Kinderzahnpasta sorgt außerdem für ein angenehmeres Geschmackserlebnis. Putzen Sie als Elternteil noch einmal nach, um eine gründliche Reinigung zu gewährleisten.
  • Ab 3 Jahre: Ein erster Zahnarztbesuch wird empfohlen. So kann auch der Angst vor Zahnarztbesuchen vorgebeugt werden. Der Zahnarzt kann dem Kind zudem die richtige Putztechnik beibringen.

Zahnpflege Schwangerschaft

Zähne und Zahnfleisch unterliegen während der Schwangerschaft einigen Veränderungen. Die Blutgefäße weiten sich und das Bindegewebe wird gelockert. Aus diesem Grund erhalten Bakterien leichteren Zugang zum Zahnfleisch und lösen häufig Entzündungen aus.

Aufgrund von Schwangerschaftsübelkeit und damit verbundenem Erbrechen wird der Zahnschmelz durch die aufsteigende Magensäure angegriffen. Die Folge: die Zähne sind anfälliger für Karies. Durch regelmäßiges Reinigen der Zahnzwischenräume und Zähne putzen kann das Risiko vor Zahnfleisch-Erkrankungen und Karies in der Schwangerschaft gesenkt werden.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir die Gesundheit unserer Zähne selbst in der Hand haben. Schon mit wenig Aufwand und nützlichen Hilfsmitteln können wir die Zahngesundheit positiv beeinflussen. Achten Sie darauf, dass Sie Zähne und Zahnzwischenräume regelmäßig reinigen, um unangenehme Folgeschäden und -kosten zu vermeiden. Auch Kontrollbesuche beim Zahnarzt sind für eine gute Mundhygiene ein Muss! Nehmen Sie mindestens einen, aber bestenfalls zwei Termine im Jahr in Anspruch.

WEITERE BEITRÄGE

/ WURZELBEHANDLUNG
– ABLAUF, DAUER UND KOSTEN

Hatte sich früher ein Zahn oder die Zahnwurzel entzündet oder war sogar tot, musste dieser auf Dauer entfernt werden. Mit dem heutigen Wissen, speziellen Medikamenten und den modernsten Technologien ist dies nicht mehr notwendig.